Mitarbeiter*innen zu finden ist schon schwer. Die Gefundenen auch im Unternehmen zu halten, ist oft die wahre Herausforderung!
Auf Deutsch bedeutet Onboarding, neue Mitarbeiter*innen rasch, klar und unterstützt an ihre neuen Aufgaben heranzuführen. Es bedeutet aber genauso, sie oder ihn ins Team zu integrieren, das nötige soziale Umfeld zu schaffen, um diesen Menschen an den neuen Arbeitsplatz zu binden.
Abseits der vielen Ansprüche des Unternehmens und der neuen, meist jungen Mitarbeiter*innen zählt vor allem, was Sie als unmittelbare Ansprechperson tun sollten, um die Neuen zu halten (angesichts der Vollkosten einer Nachbesetzung auch aus wirtschaftlicher Sicht wichtig, vom Menschlichen ganz abgesehen).
Checkliste Onboarding für die Führungskraft
ein Versuch
KLARHEIT vor HARMONIE:
Stellen Sie vom ersten Gespräch an klar, worum es geht, was Sie und das Unternehmen erwarten!
Vereinbaren Sie mit der/dem Neuen die Schritte und Zwischenziele für die Einarbeitungszeit und was danach erwartet wird!
Informieren Sie Ihr Team darüber, dass eine neue Mitarbeiter*in kommen wird, was besprochen wurde und erwartet wird.
Vereinbaren Sie mit dem Team klar, wie die neue Mitarbeiter*in aufgenommen werden wird, wer sich um sie/ihn kümmert, wer ausbildet und vielleicht als Mentor tätig sein kann.
Geben Sie regelmäßig klare Orientierung (Feedback) an die neue Mitarbeiter*in.
BEZIEHUNG als BASIS:
Abgesehen von Umgangsformen und Höflichkeit: seien Sie präsent, anwesend, vor allem in der ersten Zeit. Das signalisiert der neuen Mitarbeiter*in Interesse, Wahrgenommen werden und Wertschätzung. Es hilft, eine saubere Arbeitsbeziehung zu diesem Menschen zu schaffen.
Dasselbe gilt aber auch für das Team: neue Gesichter im Team lösen oft einen kleinen Ruck aus, die/der Neue wird „abgecheckt“, die eigene Position im Team ein wenig überprüft, die alten (unausgesprochenen) Regeln werden überprüft, kurz, es tut sich immer was in solchen Phasen. Seien Sie auch für das Team präsent, geben Sie auch dem Team klare Rückmeldung, wie es läuft, was Sie erreichen wollen und was Sie vermeiden wollen. Und vergessen Sie nicht auf die Kolleg*in, die sich besonders um die/den Neuen kümmern!
EMOTION geht vor INFORMATION:
Viel Stress, Unsicherheit, Ärger: das bewältigen Menschen oft mit Verhaltensmustern statt mit kühler Überlegung. Diese Verhaltensmuster sind immer von einem emotionalen Impuls ausgelöst und manchmal auch nicht sehr konstruktiv oder vernünftig.
Das gilt auch und besonders für neue Mitarbeiter*innen: fragen Sie doch mal nach dem, was diesen Menschen am Beginn des neuen Jobs umtreibt. Erwartungen, Unsicherheiten, vielleicht auch Befürchtungen: je mehr davon aus- und besprochen ist, desto weniger Stress gibt es danach.
Es braucht also kein Onboarding als Methode, sondern einige, eigentlich selbstverständliche Schritte, um neue Mitarbeiter*innen gut in den neuen Job, ins Team und in eine gute Arbeitsbeziehung mit Ihnen zu bringen. Und sie damit zu halten.